Ich sehe bei Projekten oft, dass Konstrukteure Rundeisen gedankenlos mit 135°-Haken von min. 10Φ Länge abschließen. Ist aber eine solche Lösung immer ausreichend?
Bei Balken ohne starke Torsionsmomente ist das wahrscheinlich so, aber bei Stützen sieht die Situation schon anders aus. In den Ecken von Stützen kommt es häufig zu einer erheblichen Verdichtung der Längsstäbe, was die Verwendung von 135° Haken erschweren oder unmöglich kann.
Bei der MR Statik Group haben wir den Grundsatz eingeführt, dass wir bei mehr als einem Längseisen in einer Ecke oder ab dem Durchmesser der Hauptbewehrung vom mehr als Φ≥25 mm gerade Haken verwenden.
Zu beachten sind auch die Vorgaben der DIN EN 1992-1-1 Norm, wonach für Tragwerke mit einem geforderten Feuerwiderstand von R≥90 um 90° gebogene Haken mit 15 Bewehrungsdurchmessern verwendet werden müssen. In extremen Situationen können diese zusätzlichen Zentimeter einen erheblichen Unterschied für die Stabilität des Tragwerks ausmachen, insbesondere unter Brandbedingungen.
Und welche Lösungen bevorzugen Sie bei Ihren Projekten? Wie gehen Sie mit den Herausforderungen der Feuerbeständigkeit um? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren mit!